Samstag, 3. Oktober 2009

AZ-Bericht von Karina Deubele: "Mord mit der Axt"



Foto: Affings Bürgermeister Rudi Fuchs mit dem Roman-Autor Peter Garski nach der Präsentation von "Jodok" auf der Hochzeitsbank vor dem Affinger Rathaus.


Karina Deubele von der "Augsburger Allgemeine" schreibt spannende Sachen nach der Buch-Präsentation (Foto Garski mit Bürgermeister Rudi Fuchs in Affing über den neuen Garski-Roman "Jodok" in der Aichacher Ausgabe.

Karina Deubele schreibt: "Ein „Sittengemälde“ der Gesellschaft im Wittelsbacher Land zur Zeit des 19. und 20. Jahrhunderts soll der neue Krimi „Jodok“ von Arno Loeb sein. Unter dem Pseudonym „Peter Garski“ entführt Loeb den Leser in die dubiosen Legenden, die sich um die St.-Jodok-Kapelle bei Haunswies ranken.

Dort wurde 1870 das Mesner-Ehepaar mit einer Axt brutal erschlagen. Geklärt wurde der Fall nie. Ebenso wenig der mysteriöse Tod der Pfarrersbabette von Haunswies, die 1926 an einem Kopfschuss starb. Sie soll Selbstmord begangen haben. Doch laut Hans Horst, Romanfigur und Selbstmordforscher, töten sich Frauen nie mit einem Kopfschuss. Sie wollen auch noch tot „schön sein“. War es also Mord?

Eines ist sicher: Die insgesamt vier Todesfälle im Krimi „Jodok“ sind brutal und unbarmherzig. Sie werden im Nachhinein von der pseudofrommen und ignoranten Gesellschaft vertuscht. Fast jede der Romanfiguren hat „Dreck am Stecken“ - eine Intrige jagt die andere.

In „Jodok“ regieren Leidenschaft, Kampf, Lüge und Gier das Leben der Altlandkreis-Bewohner zur Kolonialzeit. „Sie können, wollen oder dürfen sich nicht dagegen wehren“, erklärt Schriftsteller Loeb (60). So winden die Figuren sich im engen Korsett, das ihnen die Gesellschaft anlegt, und leben ihre vulgären und sadistischen Gelüste im Geheimen aus.

In Augsburger Bistumsarchiven, alten Zeitungsausgaben, im Selbstmordarchiv der Augsburger Staatsbibliothek und in Gesprächen mit den Einwohnern versuchte er, der Wahrheit um die grausamen Todesfälle ein wenig näher zu kommen. „Ich habe mit Personen gesprochen, die in der St.-Jodok-Kapelle zum Beten kamen“, so Loeb.

Aber wirklichen Aufschluss über die Morde brachte auch das nicht. So fühle er sich in die Personen hinein, um zu verstehen, was sie an und umgetrieben habe. „Ich kann es den Romanfiguren nicht verwehren, wenn sie sich entwickeln wollen. Sie haben ein Eigenleben“, sagt Loeb.

Für Spannung sorgt die Erzählperspektive im Buch: Der Leser erlebt die Morde mit einem Erzähler, der alles weiß, jedoch nichts verhindern kann. Da tun sich menschliche Abgründe auf, die den ein oder anderen Schaulustigen interessieren werden.

Loeb fädelt historische Hintergründe in die Handlung ein, die die Lebenssituation der Romanfiguren umrahmen. Schmunzeln kann man über den evangelischen Jodok-Mesner Bäumel, der gläubige Katholiken an der Nase herumführt. Unweigerlich entwickelt man Sympathien für die schamlosen Charaktere, die nachher zu Opfern ihrer Gier werden."

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Aus Augsburger Allgemeine / Aichach / 2. Oktober 2009


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